
Fit im Kopf
In völliger Eile im Haus hin und her laufen, verzweifelt jede Schublade durchsuchen und sich die Frage stellen: „Wo habe ich nur meinen Schlüssel verlegt?“ Eine alltägliche Situation, die uns allen sicherlich bekannt vorkommt, aber auch bei vielen Menschen mit zunehmendem Alter für Besorgnis sorgt. Dabei können schon kleine Übungen die kognitive Gesundheit Ihres Gehirns verbessern, das Alzheimer-Risiko reduzieren und sogar den Verlauf bei Demenz verzögern.
1. Sport fördert das Gedächtnis
Ob Schwimmen, Radeln oder Yoga – jegliche Sportart verbessert die Durchblutung Ihres Gehirns und fördert die Produktion jener Hormone, die für das Wachstum neuer Gehirnzellen verantwortlich sind. Obendrein vergrößert regelmäßige Bewegung Ihren Hippocampus, einen Teil Ihres Gehirns, der an der Bildung und Aufrechterhaltung von Gedächtnisinhalten beteiligt ist. Infolgedessen verändern sich die Bodenstoffe im Gehirn, sodass Wachstumsfaktoren ausgeschüttet werden. Dadurch entstehen neue Verknüpfungen, die Ihre Denkleistung stabilisieren und aufrechterhalten. Kurz gesagt: Sport trägt einen wichtigen Teil zu einem verbesserten Erinnerungsvermögen bei. Es müssen auch keine intensiven Leistungssportarten oder lange Marathons ausgeübt werden – ein Spaziergang um den Block genügt schon.

2. Spielen Sie sich fit
Forscher haben zudem herausgefunden, dass ein regelmäßiges Ausüben von Strategiespielen ebenfalls das Risiko senkt, an Demenz zu erkranken. Neben Schach aktivieren auch Sudoku und Kreuzworträtsel die grauen Zellen. Jedoch sollten Sie das Rätseln mit anderen abwechslungsreichen Aktivitäten kombinieren, da sich ansonsten der Gewöhnungseffekt einstellt. Daher empfehlen wir Ihnen, immer wieder neue Aufgaben zu suchen und zu praktizieren.
Das könnten Folgende sein:
- Etwas lesen – egal was. Anders als beim Fernsehen, wenn nur eine passive Tätigkeit stattfindet, muss sich Ihr Gehirn beim Lesen anstrengen und das Gelesene in Bilder umwandeln.
- Sprachen lernen – ein permanenter Sprachwechsel sorgt dafür, dass sich die Abbauprozesse im Alter verlangsamen. Demenzerkrankungen können ebenfalls hinausgezögert werden.
- Puzzeln – beim Sortieren ist Ihre linke Gehirnhälfte aktiv (logisches und rationales Denken) und beim Zusammen- legen wird Ihre rechte Gehirnhälfte beansprucht (vernetztes und empathisches Denken).

3. Gesunder Schlaf zahlt sich aus
Neben körperlicher Bewegung sowie sozialen Kontakten ist ein gesunder Schlaf ebenso wichtig. Während des Schlafens verarbeitet Ihr Gehirn Informationen, Eindrücke sowie Bilder, die Sie tagsüber gesammelt haben. Des Weiteren werden neue Gedächtnisinhalte gebildet und unwichtige Informationen aussortiert. Aber nicht nur das – im Schlaf werden jede Menge Stoffwechselprodukte abgebaut und abtransportiert, damit Ihr Gehirn nicht geschädigt wird. Finden diese Vorgänge nicht statt, kann das Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Daher sollten Sie viel Wert auf einen gesunden Schlaf legen, damit Sie am Tag körperlich und geistig fit sind.
Als Faustregel gilt: Sechs bis acht Stunden Schlaf – jedoch ist es von Mensch zu Mensch unterschiedlich.

**Bhukel A, Madeo F, Sigrist SJ; Spermidine boosts autophagy to protect from synapse aging. Autophagy. 2017;13(2):444–445.
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